Böse Kupferpaste und das liebe Aluminium

    • Offizieller Beitrag

    Neulich gab es einige Kommentare zu Kupferpaste, diese würde Aluminium angreifen. Was in gewisser Weise natürlich stimmt, aber auch etwas wenig erklärt wurde:

    Verschiedene Metalle, die miteinander in Berührung kommen, in Anwesenheit von Wasser und Elekktrolyten (Mineralien/Dreck/Salz/ Ionen/katalysatoren, usw.) bewirken ggf. einen Elektronenfluss.
    In der Batterie will man das haben, aber zwischen Schraube und Befestigungsort eher ungern. Bewegen sich hier elektronen, bewegen sich auch Metall-Ionen, also Teile der Werkstücke, was in Auflösungserscheinungen sichtbar wird. z.B. der Klassische Eisenrost bei Eisen+Wasser.
    Aber auch zwischen zwei Metallen kann es direkt zur chemischen Reaktion kommen.

    Die sogenannte galvanische Korrossion kann ganz schön nervig werden, aber man kann sie sich auch zum Vorteil machen, in dem man eben unedlere Metalle (die in der Spannunsreihe )
    weiter unten stehen als Opferanode bewusst in die Gleichung einbezieht. (Verzinkung von Schrauben, ein bekanntes Besipiel.) Bevor die Schraube rostet, wird erst das Zink zerfressen.
    (Eine Verzinkung verschafft nur Zeit, und ist keine Lösung für die Ewigkeit.)

    Bei Eisen (Schrauben) und Aluminium (so selten das am B12 eh auch ist), ist bereits das Eisen edler als Aluminium und bewirkt eine Schädigung des Aluminiums in Verbindung mit wässrigem Elektrolyt oder geeigneten pH Bereichen.

    Kupfer ist edler als Eisen und Aluminium, Eisen ist Edler als Aluminium ...

    Es macht chemisch prinzipiell den Kohl nicht wirklich Fett, ob man eine Eisenschraube in ein Alugewinde dreht, oder eine mit Kupferpaste bestrichene Schraube ins Alu dreht.
    Alu wird ( wenn weitere Faktoren dazu kommen ) so oder so korrodieren, allerdings ist das Spannungspotential von Kupfer zu Aluminum durchaus ungleich höher, was die Reaktionsfreudigkeit durchaus erhöht und den Prozess beschleunigen kann.

    Es gibt blöderweise fast nichts was unedler ist als Aluminium (in dem Bereich gängige Metalle), am wenigsten chemisch reaktiv sollte Aluminium und Zink sein.
    Wenn man also eine Metallschraube (Eisen) in Aluminium dreht, und mann die ( das Gewinde des Alu ) vor Korrosion schützen will, sollte man entweder ein Nichtmetall (Keramikspray/Fett ?) dazwischen bringen, oder Zinkspray als am wenigsten aggressiv.

    manche werden sich jetzt wundern, dass Eisen edler sein soll als Alumium. Eisen rostet doch ivm Wasser, Alu nicht.
    Das ist ein Fehlschluß, Alu oxidiert bereits an der Luft, aber die gemoertrische Struktur des Alumiumoxids versiegelt die Oberfläche, was bei Eisenrost leider gar nicht der Fall ist. Weswegen Eisen immer weiter rostet, aber Alu sich in seiner Oxidschicht selber einkapselt, zumindest bis andere Reaktionspartner zur Verfügung stehen (Metalle, Säuren, etc.).

    Meine Chemieausbildung ist auch 30 Jahre her, evtl. hat sich ein Fehler eingeschlichen, wer will kann sich ja selbst schlauer machen. :pc:

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