Drehmomente, Test verschiedener Messgeräte.

    • Offizieller Beitrag

    Für kleinere Drehmomente bis 30Nm habe ich ja schon sehr lange Meßwerkzeug in brauchbarer Qualität.
    Als Student habe ich mir damals aber für die üblichen 40-200NM nur einen ganz billigen Drehmomentschlüssel geleistet.
    Für eine Spezialanwendung irgendwann einen kleinen elektronischen und nun ganz neu einen etwas besseren 40-200.

    Irgendwie juckt es mich diese 3 Schlüssel zu vergleichen, also tun werde ich das so oder so, aber falls das jemand interessiert halte ich ggf. noch eine Kamera drauf.

    Und ja, Drehmomente hat man "im Gefühl", sagt man. Aber an kritischen Stellen, nehme ich mir die Minute extra, und mach es richtig.
    :stricken:

  • ....vielleicht sagt man das.

    Aber ich vertraue da schon auch lieber auf einen Drehmomentschlüssel als auf mein Gefühl.

    Vor allen Dingen an Zylinderkopfschrauben, Achsmuttern und Radschrauben und anderen sicherheitsrelevanten Teilen oder wo Drehmomente zwingend einzuhalten sind...


    Leider habe ich, seit ich nicht mehr im Kfz-Gewerbe arbeite keinen gescheiten mehr zur Verfügung,

    darum bin ich für preiswerte Empfehlungen immer offen weswegen ein Vergleich zwischen alt und neu bzw. billig und qualitativ hochwertig sicherlich auch mal interessant ist.

  • An Zylinderköpfen braucht man ja oft auch noch zusätzliche Winkelmesser, 120 NM+ 90 Grad und solche Geschichten...

    Ach du hast dir inzwischen was anderes gesucht ? Ich bin gar nicht mehr up to date, sorry.

    Ich hab auch "nur" Proxxon, aber immerhin haben die ja auch Zertifikate und sollen die üblichen Toleranzen wohl einhalten...

    Was aber eh relativ ist, weil Dreck oder Öl auf Gewinden verhunzt halt das Drehmoment eh.
    Bzw. bekommt man ganz unterschliedliche Zugkräfte auf Schrauben, je nach Gewindezustand.
    Ein geöltes Gewinde, flutscht viel besser und die Schraube wird ggf. schon überdehnt, trotz korrekt eingestelltem Schlüssel.

    (So als Erklärung für die technisch nicht so versierten.) B12-Owner weiß sowas bestimmt.

    Muss man aber beachten, wenn man (ungezogenerweise), Gewinde "fettet", um bei der Lamdasonde ein Festbrennen zu verhindern, z.B..
    Ich will solche Schrauben irgendwann auch nochmal aufbekommen, und dort ist ja mechanisch keine Kraft drauf, muss ja nur sich selbst halten und dicht sein.
    Aber wo man Ausnahmsweise Gewinde mal schmiert und wo nicht, ist eine ganz andere Geschichte.
    Grundsätzlich müssen Gewinde sauber+trocken sein, wenn ein korrektes Drehmoment eingehalten werden muss.
    Aber auch da gibt es Ausnahmen, irgendwo hatte ich mal den Fall, dass ein geöltes Gewinde gefordert war, weiß nur nicht mehr wo...

  • Genau....vor Jahren habe ich mir mal eine "Winkelscheibe" selbst gebaut aber das war nicht das stabilste Ding. Gut wenn man auch sowas sein Eigen nennt.


    Im Kfz-Gewerbe bin ich tatsächlich schon seit 2016 nicht mehr tätig, was leider dafür sorgt dass man immer auf die Gnädigkeit anderer angewiesen ist, wenn man mal ne Bühne oder spezielles Werkzeug benötigt.

  • Winkelscheibe ist ja auch nicht zwingend teuer, bzw. gibt es einfache Ausführungen, da muss man eben die Winkelscheibe noch selber festhalten.
    So superpräzise ist das alles eh nicht, wie man meint. Und ob man dann 89 oder 91 Grad weiterdreht, macht den Kohl imho auch nicht Fett.

    Und Nachbauten von den sündhaft teuren Hazet & co. gibts als Nachbau inzwischen auch bezahlbar.
    Aber klar, für einmal in zehn Jahren benötigen ist das alles relativ.
    Ich hab den Scheiß teilweise auch nur, wegen der "Clubwerkstatt", hab ja immer eine Kleinigkeit genommen und dann in solche Werkzeuge reinvestiert.

  • Drehmomente habe ich ganz am anfang mit einer Kartoffelwaage eingestellt.

    ist ja nur Kraft auf einen Hebel von einem Meter Länge bezogen, das kann man sich auf jeden Schlüssel (Länge) umrechnen und von Newton noch in Kilogram, geht auch. :stricken:

    Und da kann man sogar selber kontrollieren ob die Skala stimmt, Gewicht auf die Küchenwaage und dann an die Kartoffelwaage...

    Ach waren das Zeiten, Not macht erfinderisch. (Beide Sackwaagen habe ich heut noch.)

  • Auch da hast Du Recht! Wenn es sich nur um 90 Grad handelt kann man sich noch recht gut ohne Winkelscheibe behelfen. Im Zweifelsfall ziehe ich da auch lieber etwas fester als zu lose...


    ...und ja, wenn ich ein verrostetes Gewinde habe, habe ich ggf. das erforderliche Drehmoment schon früher erreicht und bei einem geschmierten Gewinde dauert es entsprechend länger.

    Weswegen wir unseren Kunden auch immer wieder sagen mussten, dass auf die Radschrauben weder Fett noch Kupferpaste gehört...


    Lambdasondengewinde z.B. von Bosch dagegen, sind ja schon ab Werk mit einer Keramikpaste versehen. Was da ja auch absolut Sinn macht. Da käme ich aber auch nie drauf einen Drehmomentschlüssel anzusetzen.....manchmal ist man da ja froh wenn man da überhaupt mit einem Schlüssel draufkommt! ^^

  • Hört sich nach nem guten Trick an.

    Stell ich mir aber in der Praxis nicht ganz einfach vor.

    Mann muss die Waage doch dann irgendwo sinnvoll befestigen und dann bei der Drehbewegung des Schlüssels mitnehmen.... :/

    • Offizieller Beitrag

    ...und ja, wenn ich ein verrostetes Gewinde habe, habe ich ggf. das erforderliche Drehmoment schon früher erreicht und bei einem geschmierten Gewinde dauert es entsprechend länger.

    Weswegen wir unseren Kunden auch immer wieder sagen mussten, dass auf die Radschrauben weder Fett noch Kupferpaste gehört...

    Ähm, das ist jetzt etwas missverständlich, ...

    Bei einer rostigen (raues Gewinde, viel Reibung) erreicht man schneller das geforderte Drehmoment, im Sinne von weniger Umdrehungen.
    Bei einem Drehoment geht es aber um die Spannung die eine Schraube ausübt, und ein Teil gegen eine anderes drückt.
    Rad auf Achsschnekel oder Zylinderkopf auf Motorblock usw.

    Wenn eine Schraube sich nun schlecht dreht, weil das Gewinde voller Rost ist, knackt der Drehmomentschlüssel lange bevor die Verschraubung die geforderte Zugspannung auf die Schraube hat !

    Im Fall des gefetteten gewindes, überdreht man das Gewinde, weil die "normale" Reibung fehlt.
    Man erreicht dann nämlich das geforderte Zugmoment der Schraube früher, früher als der Drehmomentschlüssel knackt !

    Hoffe etwaige Leser verstehen das richtig.

  • Hört sich nach nem guten Trick an.

    Stell ich mir aber in der Praxis nicht ganz einfach vor.

    Mann muss die Waage doch dann irgendwo sinnvoll befestigen und dann bei der Drehbewegung des Schlüssels mitnehmen.... :/

    Kartfoffelwaage hat einen Haken, den hängst am Ringschlüssel ein, oder an deiner Ratsche mit Loch.
    Entfernung Schraubenmitte bis zum Einhängepunkt ist = Hebellänge, und dann zieht man an der Waage (Da ist ein Ring dran), und schaut gleichzeitig auf die Kg angabe, wie stark man zieht.
    Ist natürlich SUPER umständlich, aber bevor ich einen Drehmomentschlüssel für z.B. 4NM hatte, habe ich mir so beholfen.

    Auf dem Laptop hatte ich mir ne Exceltabelle gemacht, bei der ich dann nur noch die Werte eingestellt habe, Länge Schlüssel, gefordertes Drehmoment, und das hat mir dann die Umrechnung in Kg Zug"kraft" rausgeworfen.
    Eine Sackwaage ist ja auch nur ein Federkraftmesser, und man kann sich das auch als dekaNewton denken.

    In einem Drehmomentschlüssel ist ja btw auch nix anderes als eine Feder und Mechanik.

    Und die habe ich an meinem Billigdrehmomentschlüssel nie entspannt ! Weswegen mich auch arg interesiert wie "genau" das Olle Teil noch ist, nach so 20 Jahren...

  • Danke!

    Ja!

    So ist es gemeint!


    Der Drehmomentschlüssel knackt früher, was aber nicht heißt dass das Teil auch fest ist!!


    ....oder im gefetteten Falle knackt der Drehmomentschlüssel halt später.

    Im schlimmsten Falle könnte eine Schraube abreißen obwohl der Drehmomentschlüssel nicht ausgelöst hat.

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe ja auch anderes zu tun als das Rad neu zu erfinden, der Typ hat sich viel mehr Mühe gegeben das zu testen, als ich mir je gegeben hätte.

    Schenken sich ja i.d.R. offensichtlich nicht allzuviel, und wie bereits erwähnt, ist der Schraubenzustand für ein korrektes Drehmoment wichtig, da hilft das beste Werkzeug nix, wenn man dreckige Gewinde hat.

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