Der B12 GTI - wichtige Hinweise

  • Neben den kleinen SLX-Varianten wurde der B12, angetrieben von CA-Motoren mit 1.6 oder 1.8 Litern Hubraum, auch als GTI-Version angeboten.
    Die GTI-Modelle unterscheiden sich technisch und optisch erheblich von ihren kleinen SLX-Modellen, so wurde viel damals neue, teure Technik integriert, so sei nur einmal die Direkteinspritzung, Einzelzündspulen oder der optische Nockenwellendrehwinkelsensor (und das 1987!!) erwähnt.
    Leider hat dieses Meisterwerk der Motorenbaukunst der 80er Jahre im Alter auch ein paar Macken. Dazu kommen weitere, GTI-typische Probleme, welche mit der Sonderausstattung der GTI-Modelle in Verbindung stehen:


    1. Der Zahnriemen
    Der Zahnriemen des B12 GTIs ist ein Verschleißteil und sollte nicht über die angegebenen Wechselintervalle hinweg betrieben werden. Ein Überschreiten quittiert der Zahnriemen der CA-Motoren häufig mit Reißen und somit zu einem Motorschaden.


    2. Die Zündanlage
    Ausgerüstet mit einer Zündspule pro Zylinder, ist die Motorelektronik in der Lage, den Zündzeitpunkt für jede Kerze separat anzusteuern - leider fallen die unter dem Zierdeckel gelegenen Spulen manchmal aus, was zu einem Zündungsausfall des entsprechenden Zylinders führt.
    Die Leistungselektronik der Spulen versteckt sich in einem silbernen Kästchen auf der Getriebeseite des Motors - auch dieses neigt zum Ausfallen.
    Hier mal ein Bild von den CA-Motor-Zündspulen, welche gerne zum Ausfallen neigen. Auf dem Bild sind die Zündspulen mit neuen Kohlestiften sichtbar. Verschlissene Kohlestifte können die Ursache für Zündungsprobleme sein!
    Die roten Gummidichtungen der Zündspulen sind demontiert.




    3. Die Bremsanlage
    Die Bremsanlage des B12 GTIs besteht aus Scheibenbremsen vorne und hinten. Die hintere Bremsanlage ist dabei bei der Instandsetzung sehr teuer, da die Radlager in den Bremsscheiben eingepresst sind und somit die Scheiben nicht separat wechselbar sind. Die hohen Kosten für die Instandsetzung der hinteren Bremsanlage ist einer der Hauptgründe, warum es heute nur noch so wenige B12 GTIs gibt, daher sollte die hintere Bremsanlage stehts besonders sorgsam gepflegt werden, so muss unbedingt darauf geachtet werden, dass die Belagführungen nicht festklemmen.
    Neben den teuren Bremsscheiben sorgen auch die Sättel für leere Geldbeutel: Häufig verschleißt die Handbremsmechanik im Sattel, sodass die Handbremse nicht mehr zieht. Ein präventives Reinigen könnte diesem Problem vorbeugen.
    Die hintere Bremsanlage am B12 GTI neigt neben den üblichen Bremsenalterserscheinungen (z.B. festsetzende Beläge oder Bremskolben) häufig zu Ausfällen, was die Handbremse angeht. Die Ursache dafür können die Bremssättel sein, wenn diese aufgrund von Rost und Schmutz im Innenleben der Handbremsmechanik übermäßig schnell verschleißen.
    Abhilfe schaffen hier entweder neue Bremssättel, oder, falls die Handbremse noch funktionsfähig ist, das korrekte Reinigen und Schmieren der Mechanik.


    Ein weiteres, häufig auftretendes Problem ist der Effekt, dass die Handbremse erst ziemlich spät zieht. Neben der verschlissenen Handbremsmechanik liegt dies auch an den Bremsseilen, welche sich mit dem Alter in der Läge dehnen.
    Bis zu einem gewissen Maß lässt sich die Handbremse mit einer Mutter am Handbremshebel im Innenraum nachstellen, bei weiterer Längung sollten die Seile gewechselt werden. Bevor die Handbremse wie wild nachgestellt wird, sollte vorher geprüft werden, dass die Sättel auch funktionstüchtig sind. Wenn die Mechanik im Inneren der Sättel nichts mehr macht, ist es natürlich auch sinnlos, die Seile so nachzustellen, dass der Hebel am Bremssattel ständig gespannt ist.
    Beim Nachkauf der Handbremsseile ist der Hersteller HI-LEX empfehlenswert, dessen Handbremsseile sowohl optisch als auch qualikativ den von Nissan verbauten entsprechen.
    Handbremsseile von der Firma Shibami SBK sollten vermieden werden, da deren Qualität äußerst miserabel ist. Die Drahtseile verfügen über keinerlei Korrosionsschutz und die Gummimanschetten sowie die Halterungen sind qualikativ minderwertig.


    4. Die Abgasanlage
    Die Verbindung zwischen Hosenrohr und der weiteren Auspuffanlage ist mit einem Flexrohr gelöst. Dieses ist nach etwa 20 Jahren einfach defekt und muss getauscht werden - Ersatz als Originalteil ist zwar relativ teuer, dafür belohnt der GTI diese Investition mit einem ruhigen Sound.
    Vorsicht: Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, dass die Version ohne KAT gekauft wird - das vordere Auspuffsegment wird oft für die Version ohne KAT angeboten, an welcher sich anstelle des KATs ein zusätzlicher Schalldämpfer befindet.
    Eine Alternative zum teuren Originalteil ist das Einschweißen eines universellen Flexrohrs.



    Dies sind, neben den in einem anderen Beitrag verdeutlichten Rost-Problemen, die wichtigsten Problemkinder der B12 GTIs. Beachtet all diese Punkte, dann seid Ihr mit Eurem GTI auf der sicheren Seite!

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